1. Herr Schröter, Crowdfunding, Venture Capital, Angel Investment, EU Gelder, der Bankenkredit: Unternehmer, insbesondere Startups und KMU, haben heute sehr vielfältige Möglichkeiten, ihre Ideen, ihr Unternehmenswachstum zu finanzieren. Das Angebot erscheint riesig, die Antragsstellung hochkomplex.  Wie genau sorgt förderbar für Durchblick in dem Förderdickicht?
    • Erfahrung lässt uns durchblicken: Seitdem förderbar vor knapp fünf Jahren gegründet wurde, haben wir mehr als einhundert Unternehmen begleitet und mit einer Erfolgsquote von über 95 Prozent fast 50 Millionen Euro an Fördergeldern für unsere Mandanten eingeworben. Wenn also förderinteressierte Startups und KMU auf uns zukommen, dann können sie sich zweier Dinge sicher sein: Erstens können wir aufgrund unserer Programmerfahrung die vielversprechendste Fördermöglichkeit für das jeweilige Projektvorhaben identifizieren. Und zweitens können wir durch unsere Branchenerfahrung den innovativen Charakter der Unternehmung schnell erfassen und auf die konkreten Anforderungen des Förderantrags beziehen.
    • Gerade in schnell wachsenden Unternehmen fehlt es oftmals an Ressourcen, um dem komplexen und aufwendigen Fördermittelprozess gerecht zu werden. Als Full-Service-Dienstleister setzen wir an genau diesem Punkt an und übernehmen den allergrößten Teil des Aufwands, sodass das Unternehmen sich weiter auf das Kerngeschäft konzentrieren kann.
  2. Das GRW-Förderprogramm (Gemeinschaftsaufgabe Regionale Entwicklung) war bis vor Kurzem für Berliner KMU wenig praktikabel, die Kriterien waren unrealistisch. Was wurde verändert? Welche Rolle haben Sie dabei gespielt?
    • Hierzu ein Beispiel: Ein gesundes, wachsendes Unternehmen hat eine innovative Software-Lösung entwickelt, etwa zur Optimierung eines Lagersystems, und bietet die Lizenz dieser Software im Abonnement an. Sein Förderantrag hierzu wurde aber bis dato abgelehnt. Denn:  Die „Vermietung von Wirtschaftsgütern“ war bisher ein Ausschlusskriterium. Auch ein Provisionserlösmodell führte unweigerlich zur Ablehnung. Solche und ähnlich starre und unzeitgemäße Kriterien haben dazu geführt, dass die GRW-Förderung vor allem für große Teile der digitalen Wirtschaft verschlossen blieb. Als Geschäftsführer der Fördermittelberatung förderbar und als Vorstandsvorsitzender des IT-Branchenverbandes SIBB e. V. haben mich Klagerufe von Unternehmern und Finanzverantwortlichen erreicht, deren Förderantrag auf eben dieser Basis abgelehnt wurde. Die enge Zusammenarbeit mit der IHK Berlin und Berlin Partner hat den Eindruck bestärkt, dass hier Handlungsbedarf bestand, um das Ziel der GRW-Förderung – die Stärkung der regionalen Investitionstätigkeit – auch für die IT-Branche zu gewährleisten. Schließlich habe ich auch das Gespräch mit der Berliner Senatsverwaltung in Person der ehemaligen Berliner Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer gesucht und die vielen guten Argumente für eine Aktualisierung des GRW-Kriterienkatalogs vorgetragen. Dank der vielen Impulse aller Beteiligten ist die GRW-Förderung inzwischen überarbeitet und auch die eingangs genannten Geschäftsmodelle sind nun förderfähig.
  3. Zukunft Förderung: Welche innovativen Förderprodukte sind in der Pipeline? Welche sollte es geben?
    • Zum einen denke ich, dass Förderprogramme künftig noch häufiger mit mehrstufigen Antragsverfahren arbeiten, bei denen der erste Antragsschritt nicht zu aufwendig ist. „KMU-innovativ“ ist so ein Beispiel. In der ersten Stufe ist „nur“ eine Antragsskizze mit nicht mehr als zehn Seiten Umfang gefordert. Doch Vorsicht: Was kürzer ist, ist nicht zwingend einfacher. Bei solch einem Verfahren ist es umso wichtiger, die Vorzüge des Projektvorhabens klar und nachvollziehbar benennen zu können. Ist die Skizze überzeugend, dann folgen detaillierte Einreichungen in den nächsten Prüfstufen. Dieses Verfahren ist insbesondere von Vorteil für Antragssteller, die die notwendigen Kriterien (noch) nicht erfüllen. So herrscht schnell Gewissheit und großer – letztlich vergeblicher – Aufwand wird vermieden.
    • Zum anderen zeigt sich, dass speziell Programme auf Landesebene in Zukunft auf einen gesunden Mix aus Zuschüssen und rückzahlbaren Mitteln – also zinsgünstigen Darlehen – setzen. Durch den Mittelrückfluss wird sichergestellt, dass Fördertöpfe langfristig gefüllt bleiben und eine Dürrephase bei Haushaltsengpässen verhindert wird. Das Programm Pro FIT des Landes Berlin ist diesbezüglich richtungsweisend und wurde bereits, etwa vom Land Brandenburg, als Modell aufgegriffen.