1. Andrea, unter Ihrer Leitung hat sich die Zahl der media.net Mitglieder seit 2008 vervierfacht. Eine Neuaufstellung wurde notwendig, um das Wachstum des media.net, aber auch das der Medien- und Digitalen Wirtschaft in Berlin-Brandenburg weiter voranzutreiben. Hat sich die neue Struktur des media.net bewährt? Was wollen Sie in den kommenden Jahren für die Mitglieder, die Medien- und Digitale Wirtschaft sowie die Region erreichen? Kurz: Was sind die Highlights in 2015?
    • Ja, die neue Struktur des media.net hat sich bewährt. Die Medien- und Digitalbranche ist hochflexibel und ebenso müssen auch wir, als Netzwerk dieser Branche, dynamisch und flexibel sein. Die neue Struktur ist hier sehr hilfreich, da Abstimmungen im Vorstand nun schneller getroffen werden können und der Aufsichtsrat als beratendes und kontrollierendes Gremium dem Vorstand zur Seite steht. Auch der Aufsichtsrat spiegelt die Branchenvielfalt im media.net wider. Hochrangige Vertreter sorgen für wichtigen Input zu den Belangen aller Medien-Branchen.
    • Die wachsende Internationalisierung ist aus meiner Sicht einer der positivsten Faktoren der letzten Jahre. Immer mehr Unternehmen werden in Berlin gegründet, das optimale Wirtschaftsklima und die Strahlkraft der Hauptstadtregion bringen zahlreiche Startups hervor und locken zunehmend Firmen aus dem Ausland an. Wir als media.net verleihen dieser Branchenvielfalt Ausdruck: Bei uns treffen etablierte Unternehmen auf junge Startups, Kreativität auf Technologie und Wirtschaft auf Wissenschaft.
    • Unser Kerngeschäft ist und bleibt die Vernetzung! Wie gewohnt bieten wir in 2015 unseren Mitgliedern zahlreiche Networking-Veranstaltungen sowohl im großen, informellen Rahmen als auch ganz gezielt im kleinen, exklusiven Kreis zum inhaltlichen Austausch. Wir wollen, dass unsere rund 400 Mitglieder auf der Suche nach Kunden und Partnern ohne Umwege und schnell im media.net selbst fündig werden. Ganz persönlich freue mich 2015 auf die Highlight-Formate mediengipfel und medien.dinner sowie den Dragonboats Media-Cup im Sommer. Außerdem wollen wir den Dialog mit der Politik weiter fördern, vor allem nach den neuesten politischen Veränderungen in Berlin und Brandenburg, aber auch den Austausch zwischen Hochschulen und Wirtschaft weiter vorantreiben, um die wachsende Wirtschaft mit in der Region ausgebildeten Talenten zusammenzubringen.
  2. Frau Stürmer, Sie sind langjährig im media.net und engagieren sich unter anderem für Nachwuchsförderung und die Vernetzung von Hochschule und (Medien-)Wirtschaft. Ist die zunehmende Internationalisierung der Region und der Medienbranche eine Antwort auf den immer wieder betonten Fachkräftemangel, auch von vielen media.net Unternehmen? Profitieren die Universitäten, auch die Filmuniversität, die Medienwirtschaft und die Region vom Zuzug der Studenten und erfahrenen Experten?
    • Viele Medienunternehmen in der Region bemühen sich direkt um internationalen Nachwuchs, um ihren Fachkräftebedarf zu decken. Berlin und Brandenburg sind aber auch und nicht zuletzt wegen ihrer vielfältigen und exzellenten Hochschullandschaft ein Anziehungspunkt für Medienschaffende aus der ganzen Welt geworden. Für die hiesigen Hochschulen ist die Internationalisierung immens wichtig: Es geht darum, das Qualitätsniveau der Lehre zu sichern, die interkulturelle Kompetenz der Studierenden auszubilden und auch – in unserem speziellen Fall – im internationalen Wettbewerb der Filmhochschulen zu bestehen. Internationalisierung im Hochschulmarketing bedeutet auch höhere Zahlen an Bewerberinnen und Bewerbern, um die besten Talente auswählen zu können. Von einer auch national und kulturell gut gemischten Studierendenschaft profitiert wiederum die Wirtschaft am Standort unmittelbar, weil sie bei uns gut ausgebildete Fachkräfte findet. Insofern gibt es im Bereich der Internationalisierung, wie auch generell, viele gemeinsame Ansatzpunkte für Hochschulen und Unternehmen, die es weiter zu fördern gilt.
  3. Herr Arbter – die „Finanzen“ – befragen wir zuletzt. Seit April sind sie für die Finanzen des media.net zuständig. Warum engagiert sich ein führendes, internationales Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen mit mehr als 155.000 Mitarbeitern, 8700 davon in Deutschland, für ein im Vergleich winziges Mediennetzwerk mit 13 Mitarbeitern? Welchen Einfluss haben ihrer Meinung die Medienunternehmen, ganz besonders die media.net Mitglieder, in Bezug auf die (Ideen-)Wertschöpfung und die Finanzkraft der Region?
    • Aus unserer Sicht ist für die Entwicklung der Region Berlin-Brandenburg die Kreativwirtschaft von sehr hoher Bedeutung. Das zeigt allein auch schon die Entwicklung von Unternehmensgründungen, Finanzierungsrunden und geschaffenen Arbeitsplätzen in den vergangenen Jahren. Auch deshalb ist die Kreativwirtschaft für die KPMG ein Schwerpunktbereich in der Region. Da sehr viele Unternehmen aus der Kreativbranche entweder Startups oder von der Unternehmensgröße klein bis mittelständisch geprägt sind, ist das „Netzwerken“ für diese Unternehmen für ihren wirtschaftlichen Erfolg von sehr hoher Bedeutung. media.net hat hier in den letzten Jahren hervorragende Arbeit geleistet und neue Wachstumsfelder über Initiativen wie games.net und startup.net die Unternehmen signifikant unterstützt. Es ist schön zu sehen, dass sich ein solcher Erfolg auch mit einer relativ kleinen Mannschaft erreichen lässt. Mit unserem Engagement möchten wir als KPMG und ich ganz persönlich diese Entwicklung gerne mit vorantreiben.

 

Datum: 09.01.2015