1. Sie sind erst wenige Wochen im neuen Amt tätig. Ist dennoch ein erstes kurzes Fazit möglich?
    • Seit 15. August bin ich MIZ-Leiter, da ist in der Tat nur ein erster Eindruck möglich. Aber der ist durchweg positiv. Ich fühle mich gut angenommen und bin nun dabei, in die große und sehr spannende Kreativszene hier in der Hauptstadtregion nach und nach einzutauchen. Ich möchte in meiner Arbeit hier zwei Schwerpunkte setzen. Zum einen geht es darum, das ist auch meinem journalistischen Background geschuldet, Meinungsvielfalt zu erhalten. Wir haben es mit Plattformen zu tun, die auf der einen Seite Gatekeeper beim Zugang zu Inhalten sind und auf der anderen Seite einem Geschäftsmodell folgen, das der Meinungsvielfalt entgegenwirkt. Begegnen kann man dem sehr gut zum Beispiel mit innovativen Erzählformen, Produktionsmethoden oder Geschäftsmodellen, die neue Technologien so einsetzen, dass die Nutzungserwartung der Rezipienten optimal erfüllt wird. Das ist ein wesentliches Standbein unserer Innovationsförderungen. Das gilt übrigens nicht ausschließlich für journalistische Inhalte. Auch Unterhaltung kann meinungsbildend sein. Mein zweiter Arbeitsschwerpunkt wird sein, die gewaltigen Chancen der Digitalisierung weiter umfassend nutzbar zu machen. Die Erhöhung der Medienkompetenz von Nutzern und Machern ist dabei eine wichtige Voraussetzung. Im MIZ gibt es dazu bereits gute Ergebnisse und Erfahrungen, das gilt es konsequent weiterzuführen. Der zweite Radio Innovation Day am 6. Oktober ist im Übrigen solch ein tolles Format, das genau diesen Dialog über Inhalte fördert und zugleich mit technologischen Entwicklungen verbindet.
  2. Warum sind Einrichtungen wie das MIZ-Babelsberg so wichtig?
    • Weil nur solche Einrichtungen es ermöglichen, mehr Förderprojekte erfolgreich in die Praxis zu bringen. Das ist in Deutschland soweit ich weiß auch einmalig: die Verbindung von Innovationsförderung und Bildung. Wobei auch deutlich gemacht werden muss, dass Innovation auch immer eine Frage der Sichtweise ist und stets einer Rückkoppelung mit den realen Bedingungen bedarf.  
  3.  Im Oktober startet ein neues Bildungsprogramm für innovatives Storytelling mit Virtual Reality, Augmented Reality und 360°-Video. Sind Sie mit der Resonanz zufrieden?
    • Zum Teil sogar sehr zufrieden. Wir haben ein hochklassiges Referententeam gewinnen können, das sehr interessante Seminare verspricht. Die ganze Region wird davon profitieren. Und ich freue mich, dass auch bei diesem Format wieder so viele Brandenburger und Berliner Partner eng zusammenwirken. Es geht uns mit dem Programm in besonderer Weise darum, einen Perspektivwechsel zu bewirken, neue Sichtweisen und besseres technologisches Verständnis als Basis für neue Ideen und Inhalte zu nutzen. Das Programm hat für mich das Potenzial, ein echtes Leuchtturmprojekt zu werden.
    • (http://www.miz-babelsberg.de/vr-future-storytelling)

Oktober 2017

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Das Medieninnovationszentrum Babelsberg (MIZ) fördert die Entwicklung von Projekten in den Bereichen Journalismus, TV, Radio und Online-Medien.

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