1. Herr Cochois, das medienzentrum Berlin, was können wir uns darunter vorstellen?
    • Medienzentrum Berlin, das sind vier starke regionale Marken. Mit den Radiosendern 98.8 KISS FM, 94,3 rs2 und dem Berliner Rundfunk 91.4 bereichern wir die Audiovielfalt in Berlin und Brandenburg. Nach wie vor gehört Radio zu den meist genutzten und gerade jetzt in der Corona-Zeit besonders auffällig häufig nachgefragten und abgerufenen Medienangeboten. Dabei erreichen wir sämtliche Nutzergruppen – auch besonders über unsere diversen digitalen Kanäle die junge – und bedienen deren spezifisches Bedürfnis nach qualifizierter Information und Unterhaltung.

       

    • Mit der Marke TOP Radiovermarktung bieten wir unseren Kunden dynamische und agil-flexible Werbemöglichkeiten in einem attraktiven Umfeld, um sie dabei zu unterstützen ihre Kommunikationsziele effektiv zu erreichen. Der Standort in Berlin Steglitz bietet mit seiner Infrastruktur Support und Raum für weitere Radiosender und Audioproduktionen wie Streams, Podcasts etc.
  2. Die Corona-Krise hat viele Medienunternehmen hart getroffen. Welche Auswirkungen hat das medienzentrum gespürt und wie ist man diesen entgegengetreten? Gab es Veränderungen?
    • Zunächst einmal hat Radio ein Revival in der Krise erfahren. News und Information haben eine Relevanz wie selten zuvor. Gerade in Zeiten großer Verunsicherung greifen die Menschen auf vertrauenswürdige regionale Medien zurück. Unsere Kolleg*innen machen einen phantastischen Job und sind in der Krise besonders gefragt, was kompetente Aufklärung und Einordnung angeht.

       

    • Die eingebrochene Wirtschaft entzieht jedoch selbst seriös und langfristig wirtschaftenden Radiosendern die finanzielle Grundlage. Oberste Prämisse ist aktuell, die Liquidität bestmöglich für die kommenden Monate abzusichern. Gut ist in diesem Zusammenhang, dass wir in den vergangenen Jahren Rücklagen gebildet haben und das medienzentrum Berlin in der Gesamtheit mit solventen Gesellschaftern aufgestellt ist. Das versetzt uns in die Lage, die Auswirkungen zunächst noch mit Bedacht und der nötigen Sorgfalt einzuordnen und Gegenmaßnahmen mit einer langfristigen Perspektive einzuleiten.
  3. Wo sehen Sie das medienzentrum Berlin in 2021 und darüber hinaus? Welche Projekte wollen Sie in den nächsten Monaten anstoßen?
    • Der schon vor Corona bestehende Druck auf die Sender, auf das veränderte Nutzungsverhalten und technische Veränderungen zu reagieren, hat sich nochmals deutlich verstärkt. Wir müssen unsere Angebote noch konsequenter digital sowie konzeptionell weiterentwickeln. Um neben weltweiten Plattformangeboten relevant zu bleiben, werden wir Regionalität und Lokalität bei unseren Angeboten noch hörbarer in den Mittelpunkt stellen. In dem sehr wettbewerbsintensiven Umfeld gehört aber auch dazu, dass die privaten Angebote als ebenbürtige public value-Anbieter in die Lage versetzt werden, gleichberechtigt mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu agieren.

       

Foto: medienzentrum Berlin

September 2020