Die Ergebnisse der Studie wurden von Klaus Goldhammer, Geschäftsführer und Managing Partner von Goldmedia, dem durchführenden Institut, präsentiert. Anschließend wurden sie von Jeannine Koch, geschäftsführende Vorstandsvorsitzende des medianet berlinbrandenburg e.V. und Herausgeberin des Medienbarometer, sowie Helge Jürgens, Geschäftsführer der New-Media-Förderung beim Medienboard Berlin-Brandenburg, eingeordnet. Moderiert wurde die Veranstaltung von Mia Heresch.

Das diesjährige Medienbarometer bestand aus drei Teilen:

  • dem jährlich wiederkehrenden allgemeinen Teil, der den Status Quo der Creative-Technology-Unternehmen bzgl. Geschäfts- und Personalentwicklung in den Fokus nimmt
  • den aktuellen Herausforderungen und möglichen Potenzialen im nationalen und internationalen Wettbewerb für die Film- und Games-Branche
  • dem Themenschwerpunkt „Künstliche Intelligenz“: Inwieweit werden KI-Tools in den Unternehmen bereits eingesetzt? Wie offen sind die Mitarbeitenden? Wurden bereits wirtschaftliche Erfolge durch KI erzielt? Welche Potenziale und Risiken gibt es?

Das vollständige Medienbarometer 2025 mit allen Zahlen, Fakten und Grafiken sowie Informationen zum aktuellen Geschäftsklimaindex finden Sie ab sofort hier zum Download. 

Jeannine Koch, geschäftsführende Vorstandsvorsitzende, medianet berlinbrandenburg e.V.:

„Die Studienergebnisse lassen erkennen, dass die Unternehmen der Creative Technologies in der Hauptstadtregion sowohl vor großen Herausforderungen stehen als auch sich in einem bedeutsamen Wandel befinden. Der im Vergleich zu den Vorjahren stark gesunkene Geschäftsklimaindex ist u.a. auch auf die noch ausstehenden Förderbausteine in der Film- und Games-Branche während des Umfragezeitraums zurückzuführen. Zu Unsicherheiten am Markt führt auch, dass einige Forderungen der Branchen noch nicht erfüllt sind. Es liegen inzwischen aber positive Signale seitens der neuen Bundesregierung vor, dass z.B. die geforderten Steueranreizmodelle und Investitionsverpflichtungen in der Filmwirtschaft und eine verstetigte Games-Förderungen geplant sind. Diese Maßnahmen sind für die internationale Wettbewerbsfähigkeit unabdingbar – genau wie der Abbau von Bürokratie und eine einfachere Integration von qualifiziertem, internationalen Personal in den deutschen Arbeitsmarkt.

Außerdem geben 79% der Befragten an, dass die Rolle von Künstlicher Intelligenz in ihren Branchen stark zunehmen wird. Dies verdeutlicht, dass die Unternehmen auch in den kommenden Jahren signifikante Transformationsprozesse durchlaufen werden.“

Helge Jürgens, Geschäftsführer New-Media-Förderung, Medienboard Berlin-Brandenburg:

„Das Medienbarometer macht klar: Die Audiovisual Creative Industries stehen vor großen Herausforderungen. Um Innovation und Wachstum anzukurbeln, müssen finanzielle und strukturelle Rahmenbedingungen dringend verbessert werden. Das Barometer benennt die Handlungsfelder klar – weniger Bürokratie, verlässliche Förderstrukturen, steuerliche Anreize.

Zur Games-Industrie: Die Zukunftsbranche mit hoher Technologieaffinität und bereits KI-optimierten Produktions-Workflows an vielen Stellen strahlt längst in andere Wirtschaftszweige aus. Der Medienstandort Berlin-Brandenburg hat großes Wachstums- und Wettbewerbspotenzial.“

Dr. Hinrich Holm, Vorsitzender des Vorstands und CEO, Investitionsbank Berlin:

„Die Ergebnisse des diesjährigen Medienbarometers sind eindeutig und ernüchternd. Die Stimmung der Medienunternehmen hat einen Tiefpunkt erreicht. Offenkundig kann sich die Branche nicht von der gesamtwirtschaftlichen Großwetterlage abkoppeln. Dann sollten wir uns auf unsere eigenen Möglichkeiten fokussieren. So würde sich die Wettbewerbsfähigkeit der Medienunternehmen durch den Abbau bürokratischer Hürden in Verwaltung und Behörden leicht steigern lassen. Und der gezielte Einsatz von KI-Instrumenten den Fachkräftemangel lindern und das Thema Kosteneffizienz adressieren.“

Ulrich Scheppan, Vorsitzender des Vorstandes, Investitionsbank des Landes Brandenburg:

„Wie viele Wirtschaftszweige durchläuft auch die Medienwirtschaft in Berlin-Brandenburg nach den Boom-Jahren nun eine Phase der Konsolidierung. Es gibt aber natürlich auch Hoffnung auf neue Wachstumsimpulse. Diese liegen zum Beispiel in der angestrebten steuerbasierten Medienförderung, im Abbau von Bürokratie und im vermehrten Einsatz von künstlicher Intelligenz. Der Anspruch muss sein, dass die Hauptstadtregion nicht nur national wettbewerbsfähig ist, sondern es auch international wird. Als Finanzierungsexpertin unterstützt die ILB Medienunternehmen mit gezielten Angeboten und begleitet den Prozess damit aktiv.“

Über das Medienbarometer:  

Das Medienbarometer beleuchtet die Stimmung und die wirtschaftliche Entwicklung einzelner Teilbranchen des Clusters IKT, Medien, Kreativwirtschaft in der Hauptstadtregion. Seit 2004 nimmt die Befragung die aktuellen Einschätzungen sowie die Zukunftsaussichten der Berliner und Brandenburger Unternehmen aus der Medien-, Kreativ- und Digitalwirtschaft in den Blick. Das Medienbarometer trägt damit dazu bei, die Entwicklungen in den Branchen jährlich zu verfolgen und über einen Zeitraum abzubilden. Es erlaubt Dynamiken und Trends aufzuspüren, die Standortarbeit zu evaluieren und Standortaktivitäten abzuleiten.

Das Medienbarometer ist eine Initiative des medianet berlinbrandenburg e.V. Die aktuelle Befragung wird sowohl vom Medienboard Berlin-Brandenburg als Förderer als auch von der Investitionsbank Berlin (IBB) und der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) als Partner unterstützt. Mit der Durchführung wurde die unabhängige Beratungs- und Forschungsgruppe Goldmedia beauftragt.

Berlin, den 15. Mai 2025