Sven Gronemeyer

 

  • Wie kamt ihr auf die Idee, euer Serien-Aushängeschild „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ mit einem Smartphone-Spiel zu verknüpfen, bzw. das Spiel in die Handlung einzubauen?
    • Wir arbeiten kontinuierlich daran, unsere Serienwelten sinnvoll zu erweitern und unsere Marken über den Bildschirm hinaus erlebbar zu machen. Ein gutes Beispiel dafür war die fiktionale Taschenmarke VlederBAG, die 2020 aus der GZSZ-Handlung heraus in die Realität und den echten Einzelhandel übertragen wurde. 
    • Verstärkt durch die Corona-Lockdowns wurde uns aber bewusst, wie aufwendig das Handling von physischen Produkten ist – und wir stellten uns die Frage: Kann man dieses Prinzip nicht digitalisieren? 
    • So entstand die Idee zu einem Mobile Game, das sich organisch in die GZSZ-Welt einfügt. Unsere Figuren nutzen in der Serie ohnehin regelmäßig ihre Smartphones – warum sollten sie darauf nicht auch ein Spiel spielen? Und genau das ist jetzt möglich: Sie spielen unser Spiel.

 

  • Wie seid ihr nach der Ausarbeitung der Idee vorgegangen? Inwieweit konnte medianet euch dabei unterstützen? 
    • Da wir in der Game-Entwicklung keinerlei Erfahrung hatten, war uns schnell klar: Wir brauchen Partner mit Know-how – und ein gutes Netzwerk. Deshalb haben wir uns ans medianet berlinbrandenburg gewandt und quasi „in den Raum gerufen“, ob nicht jemand Lust hätte, gemeinsam etwas mit GZSZ und Gaming zu entwickeln. 
    • Dank der Unterstützung der Games-Abteilung von medianet entstand schnell der Kontakt zur Agentur Instinct3, die uns in mehrfacher Hinsicht weitergeholfen hat: Sie haben uns nicht nur den passenden Game-Entwickler, Stratosphere Games, vermittelt, sondern auch den Kontakt zu Eintracht Spandau hergestellt. Ohne das medianet-Netzwerk wäre diese Verbindung kaum möglich gewesen. 
    • Mit Stratosphere Games haben wir anschließend die Spielausrichtung entwickelt – und gemeinsam mit Eintracht Spandau die Influencer-Kooperation rund um Präsident Knabe alias HandOfBlood konzipiert, die dem Projekt eine ganz besondere Dynamik zum Start verliehen hat. 

 

Kristian Metzger

 

  • Bei dem Spiel handelt es sich um „The Kingdom: Mittelalter-Geschichten“, das am 26. Mai Premiere in der Serie hatte und seitdem im Early Access verfügbar ist. Worum geht es in dem Spiel und weshalb habt ihr euch für ein Mittelalter-Thema entschieden? 
    • „The Kingdom: Mittelalter-Geschichten“ ist ein narratives Strategiespiel, das Spieler*innen in eine lebendige mittelalterliche Welt eintauchen lässt. Im Zentrum stehen der Aufbau und die Entwicklung eines eigenen Königreichs – von einer kleinen Siedlung bis hin zu einer mächtigen mittelalterlichen Metropole. Dabei treffen die Spielenden regelmäßig Entscheidungen, die nicht nur wirtschaftliche und militärische Konsequenzen haben, sondern auch das Schicksal einzelner Charaktere und ganzer Gemeinschaften beeinflussen. 
    • Wir haben uns bewusst für das Mittelalter entschieden, weil diese Epoche eine faszinierende Mischung aus politischen Machtkämpfen, gesellschaftlichen Umbrüchen und menschlichen Schicksalen bietet – also perfekte Voraussetzungen für ein erzählerisch starkes Strategiespiel. Zudem ist das Mittelalter vielen Spieler*innen vertraut, aber immer wieder neu interpretierbar. Es erlaubt uns, klassische Elemente wie Burgen, Ritter, Lehnssysteme oder religiöse Spannungen mit modernen, interaktiven Erzählstrukturen zu verbinden. Das macht das Setting sowohl atmosphärisch dicht als auch spielerisch reizvoll. 

 

Christian Baltes

 

  • Ihr habt für diese Cross-Promotion das mediale Storytelling übernommen. Wie von Sven bereits erwähnt, hatte YouTuber und E-Sport-Größe Maximilian Knabe alias HandOfBlood einen GZSZ-Auftritt mit Jo Gerner. Wie kam es zu dieser Idee? 
    • Bei Eintracht Spandau erzählen wir ja seit Beginn an unsere eigene fiktive Soap: Das bei uns bekannteste Gesicht und damit Jo Gerner-Äquivalent ist nun mal HandOfBlood in seiner Rolle als “Präsident Knabe”. Die Idee, die beiden Figuren in den jeweiligen fiktiven Welten aufeinanderprallen zu lassen war damit gleichermaßen wahnwitzig wie naheliegend. 
    • Um ganz ehrlich zu sein: ich dachte damals nicht, dass wir das wirklich hinbekommen würden. Aber: Die UFA konnte damit organisch schon mal eine Gaming-Zielgruppe ansprechen, wir bekamen die einmalige Gelegenheit zu einer Cross-Promo mit einer TV-Institution wie GZSZ – klassischer Win-Win. So kam es dazu, dass vor Monaten bereits die beiden Redaktionen zusammensaßen und eine gemeinsame Story entwickelten – die wir dann im TV, auf Social Media und auf YouTube auserzählten. 

 

Sven Gronemeyer

 

  • Beim eben genannten Auftritt von HandOfBlood ging es um ein Immobiliengeschäft – mit der Folge, dass Jo Gerner in das lukrative Gaming-Geschäft einsteigen möchte. Kannst du uns schon verraten, wo die Reise hingeht, bzw. wie ihr diese Geschichte im TV sowie via Social Media fortführen wollt? 
    • Aktuell ist nicht geplant, die Storyline rund um das Gaming-Geschäft über den bisherigen Aufschlag hinaus weiterzuführen. Im Zentrum von GZSZ stehen nach wie vor die großen und kleinen Dramen des Alltags – das bleibt unser erzählerischer Kern. 
    • Aber: Wer weiß, was uns noch einfällt. Die Idee hat auf jeden Fall gezeigt, wie gut reale und fiktionale Welten miteinander verschmelzen können – und die Tür bleibt offen. 

 

Christian Baltes

 

  • Was hat dich an der Zusammenarbeit am meisten überrascht?   
    • Mich hat besonders beeindruckt, mit wie viel Offenheit und Mut die UFA in dieses Projekt gegangen ist. Natürlich war uns klar, dass wir es hier mit absoluten Produktionsprofis zu tun haben – gerade der Dreh der Gerichtsverhandlung war nur als gemeinsamer Kraftakt so möglich.  
    • Gleichzeitig hat uns die UFA großes Vertrauen entgegengebracht, dass wir unsere Zielgruppe verstehen und wissen, wie wir sie am besten erreichen. Dieses Vertrauen hat sich ausgezahlt – allein über unsere eigenen Social-Media-Kanäle konnten wir im Rahmen der Kampagne über 21 Millionen Aufrufe erzielen. Und da sind viele User-Generated TikToks und sowas wie Live Reactions auf Twitch gar nicht mit drin. Aus unserer Sicht ein voller Erfolg!  

 

Kristian Metzger

 

  • Im September soll „The Kingdom: Mittelalter-Geschichten“ als Vollversion auf den Markt kommen. Worauf können sich die Gamerinnen und Gamer freuen? 
    • Natürlich wird das Spiel bis dahin noch größer, besser und schöner. Mit dem nächsten großen Update erwartet die Spieler ein neues Story-Kapitel, die Einführung von Spieler-Gilden – und als besonderes Highlight: ein waschechter Drache, der das Kingdom in Atem halten wird. Wie es sich für ein Free2Play-Spiel gehört, bleibt “The Kingdom: Mittelalter-Geschichten” ein lebendiges Projekt. Wir entwickeln das Spiel kontinuierlich weiter und binden die Community aktiv in den Prozess ein – sei es durch Feedback, Vorschläge oder gemeinsames Testen neuer Features. Wie immer ist es kein Sprint, sondern ein Marathon – und wir freuen uns, dass so viele Spieler*innen diesen Weg mit uns gehen. 

Juli 2025