1. Herr Wegner, Sie haben kürzlich mit den Sozialheld*innen ein neues Beratungsangebot entwickelt. Dabei geht es um inklusives Marketing und barrierefreie Kommunikation. Bevor wir ins Details gehen: Erläutern Sie uns doch einmal, worum es sich bei diesen beiden Begriffen handelt.
    • Rund acht Millionen Menschen in Deutschland haben eine Behinderung – eine große Zielgruppe also, die von vielen Werbetreibenden und Kommunikationsverantwortlichen immer noch unterschätzt wird.
    • Inklusives Marketing bedeutet für uns, dass sowohl Produkte und Dienstleistungen als auch die begleitende Werbung so gestaltet werden, dass sie für Menschen mit Behinderung genauso zugänglich und konsumierbar sind wie für alle anderen. Das beinhaltet technische Fragen wie zum Beispiel die barrierefreie Gestaltung von Apps oder Websites, betrifft aber genauso das Design von Produkten und Verpackungen und die inklusive Darstellung von Menschen mit Behinderungen in Kampagnen und in der Bildsprache. Auch im Bereich des Employer Brandings ist Inklusion ein immer relevanteres Thema.
  2. Was waren die Anlässe für dieses Angebot und wie kann man sich die Zusammenarbeit mit den Sozialheld*innen vorstellen?
    • Mit den Sozialheld*innen und Raúl Krauthausen sind wir bereits über lange Zeit verbunden, auch weil wir viele Kunden im gesellschaftspolitischen Bereich betreuen. Raúl und sein Team haben uns immer wieder unterstützt und beraten. Gemeinsam haben wir festgestellt, dass der Bedarf zu dem Thema auch bei den Kund*innen immer größer wird. Das war der Moment, als wir beschlossen haben, unsere Kompetenzen hierfür zu bündeln. Die Sozialheld*innen bringen in das Angebot ihr geballtes fachliches und auch technologisches Knowhow ein. Scholz & Friends ergänzt dies mit den strategischen und kreativen Fähigkeiten im Bereich Marketing, Employer Branding, Campaigning, Packaging etc. Kund*innen können entweder mit einer spezifischen Anfrage auf uns zukommen oder in einem „Discovery Workshop“ das Thema Inklusion und die damit verbundenen Chancen gemeinsam entdecken.
  3. Weshalb ist es so wichtig, dass sich Unternehmen vermehrt mit inklusivem Marketing und barrierefreier Kommunikation auseinandersetzen? Gibt es bereits erste Projekte mit der Industrie?
    • Zum einen sollte es selbstverständlicher Teil der gesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen sein, sich für ein inklusives Umfeld zu engagieren. Zum anderen stecken aber in dem Thema auch viele Business-Chancen. Die acht Millionen Menschen mit Behinderung – und ihre Angehörigen – sind ja Multiplikator*innen, sie suchen Jobs, kaufen ein, machen Meinungen. Unternehmen, die sich darauf einstellen und zeigen, dass sie mit ihren Marken, Produkten und ihrer Kommunikation den Zeitgeist verstanden haben, können davon profitieren – mit einem besseren Image und mehr Umsatz.
    • Erste Projekte gibt es bereits mit Beiersdorf und der Bundesagentur für Arbeit – und wir freuen uns über viele Anfragen!

 

November 2021

Bild: (c) Scholz & Friends Group GmbH