1. Christopher, ihr wart vor drei Wochen beim PEOPLE & CULTURE FESTIVAL als Ausstattungspartner beteiligt. Was genau habt ihr beigesteuert und wie hat dir das Festival gefallen?
    • Wir wurden angefragt, ob wir die CoWorking-Bereiche und die Partnerstände im Obergeschoss ausstatten können. Gleichzeitig gab es das eine oder andere Branding von uns zu entdecken – auch an Orten, wo man es nicht vermuten würden – und durchaus mit Augenzwinkern! Im Zwischengeschoss haben wir unser BEYDES Konzept präsentiert und den Festivalteilnehmer*innen die Möglichkeit gegeben, Bewerbungsfotos professionell machen zu lassen. Das kam sehr gut an.
    • Insgesamt war ich überrascht über den Spirit beim Festival. Das Gebäude hat ja schon einige Jahre auf dem Buckel, ist aber natürlich prädestiniert für eine Zwischennutzung. Ich war am Festivaltag vor Ort und habe jede Menge interessante Personen kennengelernt aus den Bereichen der Kultur- und Kreativwirtschaft. Obwohl es gut gefüllt war und man überall ein internationales Stimmengewirr gehört hat, gab es auch Ruhepausen, z.B. im großen Kinosaal. Und wenn einem nach Kultur war, gab es bereits nachmittags schon Music-Acts auf der Bühne im Erdgeschoss. Wir würden uns sehr freuen, wenn wir auch nächstes Jahr wieder Ausstattungspartner sein dürften.
  2. Ihr seid für das in Berlin-Tegel gelegene POSTWERK kürzlich mit dem FIABCI prix d´excellence ausgezeichnet worden. Erzähle uns bitte etwas über dieses Bürohaus-Projekt! War es nicht mutig, einen solch dezentralen Ort dafür zu wählen?
    • Das Projekt POSTWERK war wirklich von Krisen geschüttelt. Letzten Endes waren wir aber nach zwei Jahren Pandemie ein Profiteur von den geänderten Anforderungen an das Wohnen und Arbeiten – Stichwort „Stadt der kurzen Wege“. 2018 haben wir die Alte Post in Berlin-Tegel erworben und wollten es als reine Büro-Immobilie entwickeln. Ende 2019 ging es dann mit den Sanierungs- und Bauarbeiten los und wir wollten Anfang 2020 mit der Bürovermietung beginnen. Ich kann mich noch gut erinnern, dass dann ab März 2020 quasi die Bürovermietungswelt stillstand – für Monate!
    • Erst Mitte letzten Jahres ging es ganz langsam wieder los, allerdings mit völlig geänderten Rahmenbedingungen und Nachfrage nach flexiblen, kurzfristig anmietbaren – und auch kündbaren – Büroarbeitsplätzen in der Nähe des Wohnortes der Nutzer*innen. Wir haben uns dann entschieden, auf einer Leerstandsfläche von knapp 200 m² ein paar Schreibtische als sog. FlexDesks anzubieten. Damit konnten wir insbesondere die Kultur- und Kreativwirtschaft erreichen, da es bisher kein CoWorking-Angebot im Norden von Berlin gab. Inzwischen sind wir weitaus größer und sprechen inzwischen auch nicht mehr nur von CoWorking, sondern von einem Creator House: alle Arten von Arbeitsplätzen wie Flex, Fix, Private, Küchen- und Loungebereiche, Konferenzräume, ein Eventspace für bis zu 250 Personen, ein Podcast-Studio und ein Yoga-Studio verteilen sich auf rund 1.200 m². Von Anfang an haben wir sehr viel Wert auf die Community gelegt – ich glaube, das unterscheidet uns auch von den Mitbewerber*innen in dem Bereich.
  3. Kommen wir zu einem aktuellen Projekt, das ihr gerade vorantreibt: In Potsdam erschafft ihr Räume für die Kultur- und Kreativwirtschaft. Was genau können wir von diesem Ort erwarten? Und wie sieht der Zeitplan aus?
    • Wir konnten mit dem POSTWERK sehr viele Erfahrungen hinsichtlich Arbeitsanforderungen und Community-Building in der Kultur- und Kreativwirtschaft sammeln. In Potsdam entwickeln wir derzeit ein ähnliches Projekt: das Kreativ Quartier Potsdam. Es ist deutlich größer mit einer Größe von rund 25.000 m² Nutzfläche. Im Jahr 2019 konnten wir bei der Stadt Potsdam ein Konzeptverfahren gewinnen und sind jetzt bereits seit Sommer dieses Jahres auch am Bauen. Bis Ende 2024 entstehen im ersten Bauabschnitt vielfältige Büroflächen, Atelierflächen, Probenräume für Bands auf rund 800 m², unterschiedliche Gastronomie-Angebote, Eventbereiche, kleinteiliger Einzelhandel und Wohnungen. Ein kreativer Hotspot und Leuchtturmprojekt für Potsdam mit Ausstrahlungskraft nach Berlin, Brandenburg und eigentlich auch ganz Deutschland!
    • Es hat sich gezeigt, dass die Kultur- und Kreativwirtschaft der zweitgrößte Wirtschaftsfaktor in Deutschland ist und es versteht, in Krisenzeiten kreativ neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Die Stadt Potsdam hat sich daher entschieden, diesem Wirtschaftszweig einen eigenen Ort im Herzen der Potsdamer Innenstadt zu geben. Der bisherige Entwicklungsprozess ist von einer hohen Prozess- und Partizipationsqualität geprägt und hat damit auch einen Vorbildcharakter für zukünftige Quartiersentwicklungen.

 

November 2022

Foto: © Büro Schramm

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