1. „Mit der Macht des Storytelling ermöglichen wir Unternehmen, die neue Wege gehen, ihr Publikum immer wieder in den Bann zu ziehen.“ So stellt Ihr euch auf eurer Website vor. Nora, ist Storytelling für alle Unternehmen, egal ob jung oder etabliert, wichtig? Und wie können Startups ohne Fokus auf PR einfach gutes Storytelling aufbauen?
    • Ob junger Gründer oder Traditionskonzern, alle stehen heutzutage vor der gleichen Herausforderung. Kunden wie auch Mitarbeiter lassen sich nicht mehr mit plakativen Werbebotschaften überzeugen. Sie sind dank sozialer Medien informierter, anspruchsvoller und kritischer denn je. Auf der anderen Seite reden Millionen von Unternehmen in den sozialen Medien auf ihre Zielgruppen ein. Für Marken heißt es daher, ihre eigene Geschichte zu finden und ihrem Unternehmen einen individuellen Charakter und eine unverwechselbare Stimme zu geben.Um die Story, die Vision und die Werte glaubwürdig zu transportieren, gibt es viele Wege und Möglichkeiten. PR ist dabei nur ein Kanal. Die Story kann genauso auf den eigenen Präsenzen, wie dem Unternehmensblog oder auf Social Media erzählt werden. Genauso gut kann man auch die Jobseiten nutzen, um dort seine Geschichte, Werte oder die Menschen, die hinter dem Unternehmen stehen, vorzustellen. Letztendlich ist in der Interaktion mit den Zielgruppen und der Community wichtig, dass die Botschaften glaubwürdig sind und dementsprechend authentisch erzählt werden.
  2. Nach einigen Jahren in der klassischen Agenturwelt, warum hast Du mit Miriam in 2009 eine eigene Agentur gegründet? Und welche Entscheidungen Deiner ehemaligen Chefs konntest Du auf einmal nachvollziehen?
    • Vor der Gründung von Mashup Communications waren Miriam und ich Kollegen in einer PR-Agentur. Insbesondere für Miriam wurde nach einiger Zeit der Ruf immer lauter, eine eigene Agentur zu gründen. Ein Grund dafür waren sicher auch die damaligen Arbeitsbedingungen, aber vor allem wurde sie vom Gründergeist ihrer Kunden angesteckt. Ich hingegen stand während meiner Elternzeit vor der wichtigen Entscheidung: sichere, aber unflexible Festanstellung in der alten Agentur oder mutiger Sprung in die gemeinsame Selbstständigkeit.Es waren weniger Entscheidungen meiner Vorgesetzten, die ich im Nachhinein nachvollziehen konnte, sondern generell mehr Verständnis für die Rolle eines Chefs. Wenn man eine Firma gründet, freut man sich als erstes über die Freiheit, sich nichts mehr sagen zu lassen, keinen Chef mehr zu haben. Steht man dann als Unternehmer auf der anderen Seite, stellt man plötzlich fest, dass da andere Probleme warten und man seine neue Rolle erst einmal erlernen muss.

      Von Anfang an waren uns bei Mashup Communications aber gemeinsame Werte wichtig, die wir als Unternehmen leben wollen, wie Transparenz, Ehrlichkeit, Empathie, Flexibilität, Teamwork, aber auch Humor und Optimismus. Im April feiern wir unser 10-jähriges Jubiläum und nicht jedes Jahr war ohne Sorgen und Konflikte. Aber mit dieser Wertebasis konnten wir uns immer aufeinander verlassen und die Hürden und Herausforderungen gemeinsam meistern.

  3. Die Gründerszene in Berlin wird von vielen Seiten unterstützt. Wo siehst du aktuell die größten Herausforderungen für junge Unternehmen? Und was bedeutet das für euch als PR-Agentur? Was ist das Besondere in der Zusammenarbeit mit Startups?
    • Die Startup-Szene hat sich im letzten Jahrzehnt wesentlich professionalisiert. Das bedeutet zwar mehr Unterstützung, mehr Funding, mehr Akzeptanz, aber auch deutlich mehr Konkurrenz durch andere Dienstleister und traditionelle Unternehmen. Es reicht nicht mehr ein innovatives Produkt auf den Markt zu bringen, das allein durch seinen Neuigkeitswert von den Medien aufgegriffen wird. Gerade auf hart umkämpften Märkten mit starken Wettbewerbern ist eine authentische Unternehmensgeschichte wichtig, um sich von anderen abzuheben oder gar den Konflikt zu suchen bzw. seine eigene Rolle innerhalb dieses Konfliktes klar abzustecken.Auf der anderen Seite ist die Medienlandschaft nicht mehr allein mit klassischer PR zu bedienen. Die Bedeutung traditioneller Medien wird weiter abnehmen. Dafür entstehen immer mehr, immer schneller neue Kanäle, die für die Kommunikationsarbeit relevant sind und die man als Agentur mitbedienen muss. Storytelling als Basis der Kommunikation ist daher ein hilfreiches Werkzeug, um auch in Zukunft für alle weiteren Kanäle und technischen Möglichkeiten gewappnet zu sein.

      Das Schöne an der Zusammenarbeit mit jungen Unternehmen ist, dass sie offen sind, neue Wege der Kommunikation zu gehen und man diese Wege relativ schnell gemeinsam mit ihnen umsetzen kann. Auf der anderen Seite sind sie jedoch auch ungeduldiger als traditionelle Unternehmen, weil sie natürlich gerade erst am Anfang stehen und sich einen langen Atem nicht so einfach leisten können.

 

Live können Sie Nora am 10. April bei unserem RoundTable zum Thema PR & Storytelling bei Mashup Communications erleben.

März 2019 

Foto: Mashup Communications

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Mashup Communications, die Agentur für PR und Storytelling, hilft Unternehmen, die neue Wege gehen, ihr Publikum immer wieder in ihren Bann zu ziehen.

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